Bereits im Jahre 1968 finden auf Initiative des Elternbeirats der Lerchenrainschule unter Vorsitz von Herrn Lung die ersten Gespräche zum Thema »Die Lerchenrainschule soll zur Ganztagsschule werden« statt. Monatelange wird an einer eigenen Konzeption gearbeitet. Andere Ganztagsschulen werden besucht, »Fachleute« gehört und Informationen aller Art gesammelt.
Auf der Basis der für die Lerchenrainschule geltenden Gegebenheiten entsteht so eine detaillierte Planung für eine ganztägig organisierte Hauptschule. Das Konzept wird der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat vorlegt. Diverse Gremien des Stuttgarter Stadtparlaments beraten die Konzeption und die sich daraus ergebenden Konsequenzen. Schließlich stimmt die Stadt als Schulträger zu und beantragt offiziell beim Oberschulamt Stuttgart und beim Ministerium für Kultus und Sport die Genehmigung zur Einführung der Ganztagsschule an der Lerchenrainschule. Die Schulbehörden genehmigen den Schulversuch mit Beginn des Schuljahres 1969/70.
Ein etwas holpriger Start
Der Start in die »Ganztagsschul-Epoche« ist nicht einfach. Das vorhandene Lehrerkollegium, das den Versuch tragen soll, verfügt über keine Erfahrungen mit der Ganztagsbetreuung. Die Schule muss zudem die »Gründungszeit« mit bis zu 16 jungen und wenig erfahrenen Lehrern überstehen. Schon bald stellt sich heraus, dass die räumlichen Gegebenheiten für eine ganztägig organisierte Schule nicht ausreichen. Mehrfach sind Korrekturen für den Unterricht und für die Gestaltung der Aktivitäten notwendig, die außerhalb des Unterrichts stattfinden.
Im Jahre 1972 wird ein umfangreicher Erfahrungsbericht gefertigt. Er enthält einen umfangreichen Katalog von Forderungen, mit denen die Qualität der ganztägigen Betreuung verbessert werden soll. Dies betrifft vor allem den Freizeitbereich der Schule. Wenige Jahre später wird ein Raumprogramm realisiert, das im Wesentlichen den Vorstellungen der Schule entspricht. Große Bausummen werden dafür vom Gemeinderat freigegeben.
Die Schule erhält einen schöneren Freizeitbereich
In den Jahren 1987 bis 1989 stellt die Stadt Stuttgart der Schule wiederum erhebliche Summen für eine totale Renovierung der Schulanlage zur Verfügung. So kann unter anderem auch der Freizeitbereich durch die Schaffung von zusätzlichen Aufenthaltsbereichen erheblich verbessert werden. An dieser Stelle sei in dem Zusammenhang auch daran erinnert, dass die Möblierung dieser Räume vor allem dem Förderverein der Lerchenrainschule und den Eigeninitiativen von Lehrern und Schülern zu verdanken ist.
Die Lerchenrainschule ist mittlerweile – vor allem auch außerhalb ihres eigentlichen Einzugsbereiches – zu einer anerkannten schulischen Institution geworden. Ein gültiger Beweis hierfür ist nicht zuletzt die große Nachfrage von Erziehungsberechtigten aus dem gesamten Stadtgebiet von Groß-Stuttgart.